Religiöse Erfahrung, säkulare Vernunft und Politik um 1945

Internationale Tagung

Der Rückfall in die Barbarei durch den Aufstieg des Faschismus und der Zivilisationsbruch durch das NS-Regime in der Mitte des 20. Jahrhunderts besiegeln den endgültigen Niedergang der geopolitischen Hegemonie Europas. Das Ende des Zweiten Weltkriegs löst einerseits einen neuen Prozess der Dekolonisierung aus, andererseits die Gründung der Vereinten Nationen und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. In diesem Kontext finden sich in der Philosophie äußerst divergente Deutungen und Zuordnungen religiöser Traditionen, säkularer Rationalitätskonzepte und politischer Theorien. Innerhalb und außerhalb Europas entwickeln Religionsphilosophien und spirituelle Bewegungen völlig gegensätzliche politische Orientierungen, einerseits finden sich Allianzen mit faschistischen Systemen, andererseits Versuche, religiöse und spirituelle Traditionen mit Demokratie und Menschenrechten verbinden. Angesichts der Verstrickungen moderner Wissenschaft und Technik mit dem Totalitarismus des 20. Jahrhundert beginnen auch atheistischen oder agnostische Philosophien sich in konstruktiver Weise auf religiöse Traditionen zu öffnen. In diesem Kontext entsteht in der Zeit nach 1945 eine Phase fruchtbarer Dialoge zwischen säkularistischen und religiösen Denktraditionen, aus dem nicht zuletzt auch die UN-Deklaration der Menschenrechte hervorgegangen ist.

Zeit:     Freitag 17.6.2022 (9:00 18:00) und Samstag 18.6.2022 (9:00 – ca. 13:00)
Ort:      Sitzungssaal des Dekanats der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien,
              Universitätsring 1, 1010 Wien, 2. Stock rechts, Stiege 8

Koordination: Prof. DDr. Hans Schelkshorn; Prof. Dr. Herman Westerink

Veranstalter: Institut für Interkulturelle Religionsphilosophie (Universität Wien),
Forschungszentrum Religion and Transformation in Contemporary Society (RaT/Wien),
Titus Brandsma Institut (Radboud Universität Nijmegen, Niederlande).

Anmeldung: HIER
Die Veranstaltung findet hybrid statt, das heißt vor Ort (begrenzte Teilnehmerzahl) und online via Video-Übertragung.

Kontakt: info.ikrph@univie.ac.at

Konferenzsprachen: Deutsch und Englisch (keine Simultanübersetzung).

 

 

Information zum Gemälde auf Plakat und Folder:
"In the Image of Man" von Robert Henderson Blyth von 1947.
© IWM Art.IWM ART 16010.